Großes Angebot – viel zu tun
DRK-Kreisverband Lauterbach gibt einen Überblick über seine Angebote, die von zahlreichen Vogelsbergern in Anspruch genommen werden.
LAUTERBACH (ar). Die Jahreshauptversammlung des DRK-Kreisverbandes Lauterbach findet jedes Jahr in einer anderen Kommune statt – in diesem Jahr war Lauterbach dran, um Rückblick auf das vergangene Jahr zu halten.
Vorsitzender Bernhard Ziegler machte den Anfang und ließ ein paar Zahlen aus dem Jahr 2021 Revue passieren: In den 31 Blutspendeterminen wurden 3.815 Blutspender sowie 177 Erstspender begrüßt. Weiterhin wurden 133 Erste Hilfe-Kurse auf Kreisverbandsebene durchgeführt – um nur einen kleinen Teil der zahlreichen Aufgaben und Angebote des DRKs zu nennen. Durch einen Mitgliederschwund von 90 Personen kann das DRK nur noch auf einen Fördermitgliederstand von 2.693 verweisen.
Als nächstes ergriff Yvonne Schäfer für den Bereich Sozialarbeit das Wort: „Das Jahr 2021 war auch für den Bereich der Sozialen Arbeit noch sehr geprägt von Corona und den dazugehörenden Verordnungen und Einschränkungen, der Angst vor Ansteckung und Erkrankung sowie einem hohen Aufwand für entsprechende Hygienemaßnahmen.“ In den Bereich fallen „Offene Hilfen für Menschen mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf und deren Angehörige im Vogelsbergkreis“, die Frühen Hilfen, das Kurswesen mit Familienbildung und Gesundheitskursen sowie Menüservice und der Hausnotruf. 700 Menschen nutzen monatlich den Hausnotruf, der Menüservice lieferte 15.541 Menüs aus. „Elf Gesundheitskurse haben stattgefunden in Lauterbach, Schlitz, Eichenrod, Ulrichstein und Nieder-Moos, und das, obwohl nur von August bis Oktober Kurse möglich waren.“, ergänzt Yvonne Schäfer. Auch Familienkurse und die Kleinkindergruppe wurden 2021 durchgeführt. „Für die Frühen Hilfen, also Familien mit Kindern bis drei Jahre, war es ein schwieriges Jahr. Angst und Zurückhaltung standen den tatsächlichen Bedarfen und Nöten entgegen und so kamen nicht so viele Maßnahmen zustande, wie sinnvoll gewesen wären – nur zwölf neue Maßnahmen fanden statt.“
Der größte Bereich der Sozialen Arbeit ist der der Offenen Hilfen, wie Yvonne Schäfer zusammenfasste: Es waren 120 Teilhabeassistenten in 24 Schulen im Kreis im Einsatz, inklusive acht Schulalltagsbegleitern in acht Projektschulen. „Der Bedarf an beiden Begleitmodellen steigt und die Jugendhilfe im Vogelsbergkreis steht vor einer großen Herausforderung“, so Schäfer. Der familienentlastende Dienst (FeD) mit seinen gut 180 Mitarbeitenden in Betreuung und Begleitung, koordiniert von sechs Sozialpädagoginnen im Büro, konnte rund 380 Menschen mit Behinderungen und deren Familien unterstützen. Einige weitere nahmen aus Angst vor Corona keine Leistungen in Anspruch und pausierten. „Es gab feste Gruppenangebote und immer die Möglichkeit, sich selbst zu überlegen, was man gerne tun möchte, sich mit einem Freund zu verabreden und dann mit einem Begleiter des FeD seine Freizeit zu gestalten. Das Angebot wird vermehrt angenommen, aus Corona-Gesichtspunkten und weil es individueller gestaltet werden kann.“
Der Rot-Kreuz-Beauftragte des Kreisverbandes Gerno Hanitsch übernahm stellvertretend für Björn Keilwerth den Bericht der Kreisbereitschaftleitung: Angefangen mit üblichen Veranstaltungsdiensten, die 2021 wieder stattfinden konnten, zählte er den Betrieb der Corona-Teststellen auf, Dienste im Impfzentrum, Fort- und Weiterbildungen sowie 69 Einsätze und insgesamt 11.954 Helferstunden aller Ortsvereine. Dabei kann das DRK auf 126 Helferinnen und Helfer zurückgreifen. Natürlich vergaß Hanitsch in seinem Bericht nicht das Hochwasser im Ahrtal, wo das DRK ebenfalls vor Ort war, um zu helfen.
Einen Überblick über die Auslandsarbeit gab Thomas Müller: „Transporte mit eigenen Fahrzeugen waren auch weiterhin nicht möglich. Planung von Genehmigungsverfahren und Personal gestalteten sich zeitlich sehr schwierig, da immer wieder mit Lockdowns gerechnet werden musste. Sicherheit war hier nur durch Speditionsaufträge wie im Jahr 2020 gegeben.“ So gingen zwei Transporte nach Focsani. „Wir danken allen DRK-Kreisverbänden, insbesondere unserer DRK-Kreisgeschäftsstelle in Lauterbach, allen Organisationen und Behörden, den zahlreichen Firmen und sozialen Einrichtungen in Deutschland sowie den vielen Menschen, die uns in diesen vielen Jahren vertrauten und unterstützten. Ganz besonders danke ich den Helferinnen und Helfern für die vielen Stunden. Es verging auch im Jahr 2021, trotz der Pandemie und den Lockdowns, keine Woche, in der nicht für die Hilfsgütertransporte ehrenamtlich sortiert, gepackt und hart gearbeitet wurde. “
Paul Schimanski berichtete für das Jugend-Rotkreuz (JRK). „Stand heute gibt es zwei JRK-Gruppen im Kreisverband, in Grebenhain und Lauterbach. Dazu muss man leider sagen, dass nur die Gruppe in Grebenhain zurzeit aktiv ist. Die Gruppe in Lauterbach liegt nach den Corona-Auswirkungen momentan brach. Dazu kommt das Problem fehlender Gruppenleiter. Man sucht hier bereits nach einer Lösung, um auch in Lauterbach wieder ein JRK anbieten zu können.“ Eine Jugendgruppe in Schlitz befinde sich ebenfalls im Aufbau. Schulsanitätsdienste gibt es an der Alexander-von-Humboldt Schule, der Schule an der Wascherde (pausiert, Elternzeit der Lehrkraft), der Gesamtschule Grebenhain und der Grundschule Herbstein. Seit dem 1. April 2022 besteht auch ein Kooperationsvertrag mit der Gesamtschule Schlitz.
EHRUNGEN
Keine Jahreshauptversammlung ohne Ehrungen: Die Verdienstmedaille in Bronze erhielten Waltraud Ertl, Ortrud Oestreich, Jürgen Seibert und Udo Roßdeutscher. Waltraud Ertl trat 1965 in das DRK ein und ist seit diesem Zeitpunkt aktives Mitglied. Ortrud Oestreich trat 1973 in das DRK ein; Jürgen Seibert ist seit nunmehr 49 Jahren aktives Mitglied im DRK. Udo Roßdeutscher ist seit nunmehr 30 Jahren als Erste-Hilfe-Ausbilder für des Kreisverbands tätig. Alle Geehrten haben sich in den unterschiedlichsten Positionen sehr um das DRK verdient gemacht.
Gerno Hanitsch wurde außerdem mit der Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet. „Gerno Hanitsch ist sicherlich in Sachen DRK ,familiär‘ vorbelastet, denn sein Vater Karl-Heinz Hanitsch war über 30 Jahre JRK-Leiter im DRK-Kreisverband Lauterbach. In diesem Zeitraum fand auch Gerno Hanitsch den Weg zum JRK. Das Eintrittsdatum ins JRK lässt sich exakt auf den 10.06.1966 terminieren.“ In der Folge entwickelte sich Gerno Hanitsch auch zu einer Stütze in der Jugendarbeit. Im Jahr 1972 absolvierte er eine Ausbildung zum JRK-Gruppenleiter. 1979 erwarb Gerno Hanitsch den Lehrschein für Erste-Hilfe. Doch als Steckenpferd des Dipl-Ing. für Elektrotechnik entwickelten sich eher die Bereiche Fernmeldedienst und Funktechnik. Gerno Hanitsch ist seit 1985 der Fernmeldebeauftragte des Kreisverbandes. Um das Bild der Rot-Kreuz-Persönlichkeit Gerno Hanitsch abzurunden, ist noch zu erwähnen, dass er seit 2004 Rot-Kreuz-Beauftragter des Kreisverbandes und seit 1997 als stellvertretender Vorsitzender der Ortsvereins Lauterbach im Amt ist.
Quellenangabe: Lauterbacher Anzeiger, Ausgabe vom 09-12-2022